Noch während der Anreise ändere ich mein Reiseziel. Aufgrund des Wintereinbruchs in den Karpaten gehe ich nicht auf den Kamm der Niederen Tatra, sondern in den Süden des Slowakischen Paradieses nach Dedinky.
Noch am gleichen Tag mache ich einen Spaziergang bis Stratená. Die Hühnerleitern sind vereist und rutschig. Ich muss mich an die Dinger erst gewöhnen.
Die Gemeinde Dedinky liegt 790 m hoch am Stausee Palcmanská Maša. Das Dorf entstand 1933 durch den Zusammenschluss zweier alter Bergarbeitersiedlungen.
Meine Unterkunft für die nächsten Tage ist das Hotel Priehrada (Talsperre). Außer dem Hotel gab es keine Übernachtungsmöglichkeit, die geöffnet hatte.
Es geht in den Nationalpark Slovenský raj.
Die Schlucht Zejmarská roklina ist die Einzige begehbare Schlucht auf der Südseite des Slowakischen Paradieses. Alle anderen befinden sich auf der Nordseite.
Oben auf der Hochebene Geravy empfangen mich Nebel und Schneegestöber. Die Orientierung ist nicht leicht.
Trinkpause hinter Biele Vody auf dem Rückweg nach Dedinky.
Der Stausee Palcmanská Maša entstand 1956 durch Anstauen des Flusses Hnilec. Überflutet wurden dabei Teile der Gemeinden Imrichovce und Štefanovce.
In der Nähe der Waldarbeitersiedlung Stratenská píla (Sägewerk), einem Ortsteil Stratenás, beginnt der Stausee Palcmanská Maša.
Das Tiesňavy-Tal hat den Charakter eines Canyons. An der schmalsten Stelle fehlten die Leitern und ich musste durch den Bach waten.
Die Dobschauer Eishöhle (Dobšinská ľadová jaskyňa) hatte leider seit dem 30. September geschlossen. Ich kam einen Monat zu spät.
Tote Hose auch in Stratenás Ortsteil Dobšinská ľadová jaskyňa.
Auf dem Rückweg geht es auf einem Lehrpfad durch den 1100 m langen Stratenský kaňon.
Der adlige Ferdinand Georg August von Sachsen-Coburg-Saalfeld-Koháry ließ im 19. Jahrhundert eine Straße durch das Tal des Hnilec bauen, für eine bessere Infrastruktur zu den Hüttenwerken von Stratená. Stratená war zu der Zeit ein wichtiges Zentrum der Metallindustrie. Den engsten Abschnitt dieser Straße bildet der Canyon von Stratená.
Seit dem Bau eines Straßentunnels 1972 ist der Canyon nur noch für Wanderer und Radfahrer da.
Unberührte Schneedecke auf dem Wanderweg von Dedinky zum Plateau Geravy.
Vereiste Bäume sehen interessant aus, sind aber nicht ungefährlich.
Wieder Nebel auf der Geravy-Hochebene.
Die Quelle Občasný prameň sprudelt oder sprudelt nicht, daher auch ihr Name – Zeitweilige Quelle.
Eine Grotte unter dem Felsen Havrania skala.
Nun bin ich doch noch in den Genuss gekommen, eine Eishöhle zu besichtigen.
Der Aussichtsfelsen Havrania skala (Rabenfelsen) bietet heute leider keine Aussicht.
Der Rabenfelsen nimmt Platz 7 ein, in der Hierarchie der höchsten Gipfel im Slowakischen Paradies.
Noch ein Schneeschauer, und die Wegmarkierung ist verschwunden.
In einem Bachbett geht es recht abenteuerlich hinab. Der Weg endet im Stratenský kaňon.
Am nächsten Morgen: Sonnenstrahlen lassen die Gipfel kurz aufleuchten.
Leider zieht es bald wieder zu und beginnt zu regnen.
Den Tierspuren im Schnee folge ich durch einen Einschnitt zwischen den Falkenfelsen Sokolie skaly und Marčekova hinunter nach Stratená.
In strömendem Regen erreiche ich die Gemeinde am Südufer des Stausees Dobšinská Maša, seit 1960 zu Dedinky gehörend.