In Mediasch beginnt unsere Reise zu den Kirchenburgen in Siebenbürgen. Der Schneiderturm ist Teil der alten Wehranlage um den Stadtkern.
Das Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert in der Margarethenkirche ist das älteste Taufbecken der evangelischen Kirche Rumäniens.
Der Altar aus dem 15. Jahrhundert der Margarethenkirche von Mediasch, wurde von den Einwohnern anlässlich des Sieges über die Türken in der Schlacht auf dem Brodfeld (1479) errichtet.
Unser nächster Besuch galt der Kirchenburg in Bogeschdorf (Băgaciu). In der Dorfkneipe schmeißen wir eine Runde. Es gibt Hațegana-Bier und Schnaps, der nach Himbeerbonbon schmeckt.
Nicht nur der Dorfladen von Wölz (Velț) hat schon bessere Zeiten erlebt, ...
... auch die Kirche steht kurz vor dem Verfall. Heute ist sie nur noch eine Ruine, nachdem 2003 der Chor einstürzte.
Die letzte Maisernte jedenfalls war gut, wie es scheint.
Die Kirchenburg in Baaßen (Bazna) blieb uns leider verschlossen.
Nächste Station Bonnesdorf (Boian). Der Auerochsenkopf, das Wappen Stefan des Großen, ziert den Eingang zur Kirchenburg. Das ist ungewöhnlich in Siebenbürgen aber Bonnesdorf war keine freie Gemeinde und gehörte für kurze Zeit dem Moldaufürsten, der auch den Bau der Wehrkirche unterstützte.
Wir verlassen Boian. Es geht weiter in Richtung Kokelburg (Cetatea de Baltă).
Ein Bauer mit seinen Büffeln nahm ein Stück unsere Rucksäcke mit.
Wir schaffen es heute bis Bulkesch (Băcaciu). Am Friedhof hinter der Kirchenburg wollen wir zelten.
Kurator Fritz Zikele hat den Schlüssel zur Kirchenburg. Jeden Mittag muss er das Uhrwerk des Kirchturms aufziehen.
Früher hat er im Weinbau als Fahrer gearbeitet. Er lädt uns zu einem Besuch der zum Weinbaubetrieb Seiden (Jidvei) gehörenden Weinkellerei ein.
Das Abfüllen und Verkorken des Rieslings läuft automatisch.
Das Etikettieren ist noch Handarbeit.
Kellermeister Radu zeigt uns den Weinkeller.
Hier lagert der Schatz von Bulkesch – edelster Kokelwein.
Da können wir nicht Nein sagen.
Unser nächstes Ziel liegt ein Stück weiter östlich. Das Dorf Kleinschelken (Șeica Mică).
Um in die Burg zu gelangen, muss man über das Gelände der Polizei. Trotzdem haben es Diebe geschafft, Einrichtungen der Kirche zu stehlen.
In Schäßburg haben wir wieder Winter.
Mit dem Zug fahren wir nach Pretai (Brateiu). Die Kirche wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts wehrbar gemacht.
Siebenbürgens Vorzeigeburg: Tartlau (Prejmer).
Gut gesichert gelangen wir ins Burginnere.
Auf dem Fundament einer Burg des deutschen Ritterordens, das die Form eines Kreuzes hatte, ließen Zisterzienser Mönche die Heilig-Kreuz-Kirche errichten.
Der Flügelalter aus dem 15. Jahrhundert ist der älteste seiner Art in Siebenbürgen.
In den Kammern entlang der Burgmauer suchten die Dorfbewohner in Kriegszeiten und bei Überfällen Schutz.
Wir trampen weiter bis Honigberg (Hărman). Wo uns der Burghüter die Kirchenburg zeigt.
Die Burganlage aus dem 13. Jahrhundert ist eine der größten in Siebenbürgen. An der inneren Burgmauer befinden sich wie in Tartlau Wohn- und Lagerräume.
Am Fuße des Fogarascher-Gebirges liegt das orthodoxe Kloster Sâmbăta.
Da diese Region im Süden Siebenbürgens nicht von Sachsen besiedelt war, stand sie unter dem Einfluss der orthodoxen Kirche.
Über dem Ort erheben sich die schneebedeckten Gipfel des Fogarascher-Gebirges.
Wir trampen zurück nach Sâmbăta de Jos, von wo es mit dem Zug weiter nach Hermannstadt (Sibiu) geht.
Eine der am malerischsten gelegenen Kirchenburgen ist die von Holzmengen (Hosman) im Harbachtal.
Kontakt knüpfen mit den Einheimischen (Foto: U. Heimann).
Die neuen Dorfbewohner sind wirklich nicht kamerascheu.
Nach dem Foto wollen sie Geld (10 000 Lei) und Kaugummis.
Blick vom Kirchturm auf das Dorf.
Die Glocke wurde in Hermannstadt gegossen.
Mit der Schmalspurbahn fahren wir nach Agnetheln (Agnita). Ein Jahr später wurde der Betrieb der Bahn eingestellt.
Die letzte Kirchenburg, die wir auf unserer Reise besuchen, ist die Burg von Deutschweißkirch (Viscrii).
Die Kirchenburg wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Hier gibt es sogar noch einen intakten Speckturm. Da das Klima im Turm ideale Bedingungen lieferte, um Speck zu lagern, hingen die Bauern die Speckseiten nach dem Schlachten hier auf.
Bei Harald und Maria, zwei Deutschen, die in Viscrii eine neue Heimat gefunden haben, werden wir zum Essen eingeladen und können im Garten unser Zelt aufbauen.
In Moisei, am Fuße des Rodna-Gebirges, beginne ich meine Reise durch die Maramuresch.
Der Schnee ist weg, die Bauern beginnen ihre Felder zu bestellen.
Mein Besuch in Moisei gilt der Familie Tomoiagă. Ich hatte sie 1997 kennengelernt.
Neben ihrem kleinen Laden betreiben die Tomoiagăs auch noch etwas Landwirtschaft.
Dorfidylle.
Ich verabschiede mich am nächsten Morgen von den Tomoiagăs. Mein Ziel sind die Dörfer im Iza-Tal.
Solange die Rumänen nur die Fahrzeuge nutzen, mag das ja noch angehen, schlimm wird's, wenn der hier beworbene Inhalt auch noch Einzug ins Land halten sollte.
Immer wieder fragen mich Jugendliche auf der Straße, ob ich ein Foto mache. Wie hier in Săcel.
Wie es scheint, hat sich's rumgesprochen.
In Săliștea de Sus besuche ich meine erste Holzkirche im Iza-Tal. Die St.-Nikolaus-Kirche wurde 1722 errichtet. Die Kirche wird auch „Biserica a Bâlenilor“ (Talkirche) genannt.
Ruf zum Abendgebet im Kloster Dragomirești.
Neben den Holzkirchen sin die Tore wohl die typischsten Wahrzeichen der Maramuresch.
Die Holzkirche von Dragomirești ist neu. Das alte Original steht im Dorfmuseum von Bukarest.
1936 wurde die alte Kirche abgebaut, jetzt werkeln die Handwerker noch an den Treppenstufen vor dem Eingang herum.
Das Geblöke der Schafe weckt mich am nächsten Morgen.
Schnitzkunst auch auf dem Friedhof vor der Kirche in Bogdan Vodă.
Auch die Holzkirche von Bogdan Vodă (Cuhea) datiert aus dem Jahre 1722.
Ich erreiche Ieud. Auch hier empfangen mich gewaltige Holztore.
Das Dorf Ieud liegt in einem kleinen Seitental der Iza.
Die „Kirche auf dem Hügel – Biserica din Deal“ – ist die älteste in der Maramuresch, 1364 gebaut.
In Șieu zweigt die Landstraße nach Botiza ab.
Am Ortsausgang hält ein Pferdekarren und mit den zwei Bauern zuckele ich nach Botiza.
In den meisten Dörfern gibt es neben der historischen Holzkirche eine moderne Kirche aus Stein, so auch in Botiza.
Die Holzkirche von Botiza (1699) ist ein Geschenk der Gemeinde Unterwischau (Vișeu de Jos). Aufgrund der schlanken, hoch aufragenden Kirchtürme wird die Bauweise auch als Holzgotik bezeichnet.
Bäuerliche Schnitzkunst, meist nur mit der Axt gefertigt. Das gewundene Seil, ein Zeichen der Unendlichkeit.
Wunderschöne Wandteppiche hängen im Zimmer von Frau Sucius Großeltern.
Töchterchen Cristina ist sechs Jahre alt und wird im Herbst bei Mama in die Schule gehen.
Die beiden Gotteshäuser von Botiza, alt und neu.
Botizas Heiligtum im Abendlicht.
Die Dorfbrennerei, Botizas zweites Heiligtum. Oder doch das Erste?
Über einem Ziegelofen sitzen 2 Kupferkessel, die mit Wasser aus dem Dorfbach gekühlt werden.
Die den Erzengeln Michael und Gabriel geweihte Holzkirche in Rozavlea aus dem 18. Jahrhundert.
Frühling und neugierige Blicke in Bârsana.
Mit 57 m Höhe zählt die Holzkirche im Kloster Bârsana zu den höchsten des Landes.
Bârsana besitzt aber noch eine zweite wesentlich ältere Holzkirche (1720).
Maramuresch Top-Models.
Auf dem Rückweg lerne ich Dumitru Socaș kennen.
Poienile Isei: Schafwiegung, bevor es zum Verkauf geht.
Die Holzkirche von Poienile Isei ist 400 Jahre alt.
Ich soll Mihai unbedingt besuchen.
Was ich dann auch mache. In dem Haus leben 4 Generationen (Großeltern, Eltern, Kinder und Enkel).
Es ist Sonntag und für den Kirchgang hat Frau und mann sich fein gemacht.
Morgenmesse in der Steinkirche. Der Pope hält die Ansprache in Rumänisch und Französisch, da auch die Gruppe aus Frankreich anwesend ist.
Die Schnapsbrennerei. Der Laden läuft rund um die Uhr. Und selbstverständlich gibt es auch hier eine Kostprobe von der Arbeit.
Die Volkstracht der Frauen in rot und schwarz gestreiften Röcken mit den für die Gegend typischen Bundschuhen, den Opincii.
Auch die Jugend hat sich in Schale geschmissen, die Mädchen ...
... und die Jungen.
Ob wir in Deutschland auch Pferde und Schafe haben, will der Hirte wissen.
Die Holzkirche in Ferești wurde um 1700 errichtet.
Tippelmarkt in Călinești.
Eingebettet zwischen den Hügeln des Țibleș-Gebirges liegt das zur Gemeinde Șișești gehörende Dorf Surdești.
Surdești hatte die ehemals höchste Holzkirche des Landes – 54 m hoch. Auch sie wurde den Erzengeln Michael und Gabriel gewidmet.
Auch im Nachbardorf Plopiș gibt es eine sehr schöne Holzkirche.
Ich folge dem Wassertal (Valea Vaserului) in der Hoffnung, die Dampflok fotografieren zu können. Leider kommt nur eine Diesellok.
Nach ein paar Kilometern biege ich rechts nach Osten ab ins Novăț-Tal. Die Schienen wurden vom Hochwasser teilweise weggerissen.
Holzfäller Ștefan lädt mich zum Mittagessen ein.
Die Sonne scheint. Ich entschließe mich, hinauf zum Gipfel der Toroiaga zu steigen.
Der Aufstieg beginnt recht steil. Die Bäume weichen bald herrlichen Bergwiesen, die übersäht sind mit Krokussen.
Oben auf dem Kamm wird es recht windig, Schneewehen wölben sich über die Hangkante und von Osten ziehen immer wieder Wolken auf.
Bei einer Stâna baue ich mein Zelt auf. Die Hirten sind noch nicht hier oben.
Abends zieht ein Gewitter auf, der Wind bläst stärker. Ich baue ab und gehe eine Etage tiefer auf etwa 1100 m.
Am Horizont erhebt sich das Rodna-Gebirge. Es liegt noch Schnee dort oben.
Die Quelle der Iza ist genau genommen keine richtige Quelle. Der Bach sprudelt in seiner vollen Wassermenge unter einem Felsen hervor.
Ostersonntag in Șieu – da die neue Kirche aus Stein noch nicht vollendet ist, findet die Zeremonie noch auf dem Friedhof vor der alten Holzkirche statt.
Die Frauen haben Osterkerzen mitgebracht.
Es sind viele Leute gekommen, die meisten in traditioneller Tracht.
In Stoffbeuteln haben sie Wurst, Fleisch, Brot u.a. Lebensmittel, die der Pope nach seiner Rede mit Weihwasser segnet. Das ist dann offiziell das Ende der Fastenzeit.
Am folgenden Tag ist ein anderes Großereignis im Iza-Tal – Bauernmarkt in Bogdan Vodă.
Verkauft!
Sieben Wochen durften sie kein Fleisch essen. Da dürften Spanferkel der Renner sein.
Bleibst du wohl hier!
Meine Hauptaufgabe besteht darin, die Sprösslinge der Familien auf dem Rücken der Pferde zu fotografieren.
Die Hauptattraktion ist der Pferdemarkt. Um zu testen, wie gut ein Pferd ist, wird es vor einen Baumstamm gespannt.
Unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer muss es diesen wegziehen. Schafft es das Pferd, ist der Besitzer stolz, wenn nicht, ist für Spott gesorgt.
Auf's Geschäft!
Săpânța ist meine letzte Station in der Maramuresch.
Das Originellste in Săpânța ist sein „Lustiger Friedhof“.
Ion Pătraș, ein Holzschnitzer aus dem Dorf, schuf zu seinen Lebzeiten die Grabkreuze, auf denen die kleinen Sünden und Laster der Verstorbenen zu sehen sind.
Der Alkohol musste auf viele anziehend gewirkt haben.
Es geht heim. Auch ich verlasse die Maramuresch aber ich werde wiederkommen!