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Auf die Hausberge der Stadt

Von Sibiu kann man schöne Ausflüge in die Umgebung machen

Eigentlich sollte es eine Kammwanderung in die Fogarascher Berge werden. Das Wetter war jedoch ungünstig für das Hochgebirge, so entschlossen wir uns zu Tagesausflügen in die Berge in der Umgebung von Sibiu.
Sollten Sie sich einmal in einer ähnlichen Lage befinden, oder fehlt Ihnen die Zeit für längere Wanderungen, wollen wir Ihnen als Ortskundige mehrere Ausflüge in unsere Hausberge vorschlagen. Ausgangspunkt ist jedes Mal das Camping im Jungen Wald von Sibiu.

1. Cisnădioara – Michelsburg – Silberbachtal – Răşinari – und zurück in den Jungen Wald

Mit dem Pendlerbus, der alle 2 Stunden verkehrt und beim Camping vorüberkommt, fahren wir 8 km bis zur Endstation Cisnădioara (Michelsberg). Sehenswert ist außer dem Ort (mit einem Heimatmuseum) vor allem die auf einem Kegel liegende Michelsburg, mit der aus dem Jahre 1223 stammenden romanischen Basilika. Nach Besichtigung der Burg setzen wir unsere Wanderung, dem Silberbach aufwärts folgend, fort. Kurz hinter dem Dorf kommen wir beim „Halben Stein“ vorbei, und nachdem wir auch das Forsthaus zurückgelassen haben, zweigt nach einigen hundert Metern rechts ein gut sichtbarer Pfad in ein enges Tal (die Wolfsschlucht) ab, der uns bis zum Weiler Prislop führt. Von hier sind wir in 45 Minuten in dem bekannten Hirtendorf Răşinari. Hier lohnt es sich, das ethnographische Museum, das der Schafzucht gewidmet ist, und die in byzantinischem Stil gebaute Kirche aus dem 18. Jh. mit schönen Außenfresken zu besichtigen und auch einen Spaziergang durchs Dorf zu machen, denn obwohl in Răşinari in den letzten Jahren viele neue Häuser erbaut worden sind, begegnet man immer wieder auch alten, mit Schindeln gedeckten, im typischen Blau gestrichenen Häusern mit den winzigen Fenstern. Von Răşinari bringt uns die Straßenbahn wieder zu unserem Ausgangspunkt. Wenn die Zeit noch reicht, steigen wir schon eine Station früher aus und besichtigen das wunderschön im Wald gelegene Freilichtmuseum bäuerlicher Technik.

2. Eine andere Variante,

etwas anstrengender und mit mehr Steigungen führt auf demselben Weg wieder das Silberbachtal aufwärts. Dieses Mal gehen wir aber an der Wolfsschlucht vorbei und biegen nach etwa 200 m links ab. Hier beginnt der Aufstieg zur Teufelskiepe; eine blau-weiße Markierung ist vorhanden, aber von unten kommend nicht sichtbar. Der Weg verlässt in kurzer Zeit das Tal und biegt links auf den Bergrücken ab. In etwa 15 Minuten sind wir auf der Teufelskiepe. Nach kurzer Rast geht es auf dem gleichen Rücken, immer steil aufwärts, weiter. Wird es flacher, biegt unser Pfad nach rechts (S) durch eine Kiefernpflanzung (teilweise verwachsen) und mündet in einen Buchenwald. Wir wenden uns wieder links (W) und steigen auf einem steilen Seitenkamm zum Hauptkamm Mehlseifen (Muchia Vânătorilor) – Götzenberg (Măgura) auf. Dieses ist unser höchster Punkt. Zum Abstieg folgen wir dem Hauptkamm abwärts (N, Markierung blaues Kreuz), kommen über die stark verwachsene Schweinswiese, die leider alles von ihrer ehemaligen Romantik verloren hat, an jungen Fichtenpflanzungen vorbei zu einem nach links abzweigenden Weg. Unten im Tal erkennen wir wieder den „Halben Stein“ und die Michelsburg. Hier steigen wir ab.

3. Răşinari – Prislop – Rosengarten – Silberbachtal/Götzenberg-Spitze – Cisnădioara

Diesmal fahren wir mit der Straßenbahn bis zur Endstation in Răşinari. Im Ort folgen wir dem Bach aufwärts an der Abzweigung zur Hohen Rinne (Păltiniş) vorbei, dann links über die Brücke in die Gasse, wo die Kirche steht. Dort ist an den Leitungsmasten eine alte Markierung erkennbar, die uns aus dem Ort, an der alten Kirche mit den Außenfresken vorbei, hinausführt. Es geht nun immer aufwärts, etwa eine halbe Stunde, bis zum Weiler Prislop. Wir bleiben auf dem Fahrweg, den Hochspannungsmasten folgend, immer am Kamm (an den Betonsockeln sind wieder Markierungen erkennbar). An der Stelle, wo die Hochspannungsleitung den Weg verlässt, müssen wir etwas aufpassen, denn nach etwa 200 m zweigt unser Weg links in den Buchenwald ab (gelegentlich Markierung an den Bäumen). In kurzer Zeit sind wir im Rosengarten (Poiana Trandafirilor) auf einer Wiese und im Sattel in etwa 1000 m Höhe unter dem Götzenberg (Măgura). Hier rasten wir noch einmal und dann entscheiden wir uns, ob wir den Weg nach Cisnădioara über die Spitze (1304 m) und dann den Hauptkamm hinunter antreten, oder ob wir den leichteren Weg im Silberbachtal hinunter wählen.
Wegdauer: Răşinari – Rosengarten 2 – 2 ½ Stunden; Rosengarten – Cisnădioara (über das Silberbachtal) knappe 2 Stunden; Rosengarten – Götzenberg 1 Stunde; Götzenberg – Cisnădioara 2 Stunden.
Vom Götzenberg können wir auch direkt nach Cisnădie (Heltau) absteigen und die Kirchenburg besichtigen.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 89, S. 179 – 183)

Seite Bildunterschrift
 
180-l Der „Halbe Stein“ im Silberbachtal.
180-r Die Teufelskiepe, für Kletterer ein Übungsfelsen.
181 Die Apsis der romanischen Basilika auf der Michelsberger Burg.
182 Kartenskizze
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