home - Komm mit - 1979 - Das Mahnmal von Moisei
jedes Wort alle Wörter Suchwort markieren
drucken

Das Mahnmal von Moisei

Das von Vida Gheza geschaffene Mahnmal bei Moisei erinnert an eine erschütternde Episode aus dem September des Jahres 1944 und ist symbolisch für die dramatischen Ereignisse, die sich vor und während der Kämpfe um Nordsiebenbürgen abgespielt haben. Zahlreiche Partisanen fügten den Hitlerfaschisten und den Horthytruppen großen Schaden zu. Die Okkupanten rächten sich durch Folterungen, Hinrichtungen, Plünderungen und Einäscherungen. So war es auch in Moisei. Die zum Rückzug gezwungenen Hitlertruppen schleppten mit Hilfe der horthystischen Behörden aus mehreren Dörfern 30 Bauern zusammen, die den Partisanen Unterstützung gewährt oder sich den Plünderungen widersetzt hatten. Man sperrte sie in zwei Häuser und schoss mit Maschinengewehren durch die Fenster, wer sich dann noch bewegte, wurde mit dem Bajonett erstochen. Dem Gemetzel ist nur ein Bauer wie durch ein Wunder entkommen; er hatte sich beim ersten Schuss zu Boden geworfen, und die Körper der anderen fielen über ihn. Als er sich unter den Leichen hervorwand, stand das Dorf in Flammen. 260 Häuser brannten ab. In einem anderen Dorf, Sabişa, wurden neun Personen erschossen, die aus einem Arbeitsdetachement hatten in den Wald flüchten wollen.
Vida Gheza, Sohn eines Bergmanns und Spanienkämpfer, ist in der Maramureş geboren und aufgewachsen, wo die Holzschnitzerei Tradition hat, wo das Holz lange Zeit der verbreitetste Rohstoff war. Tisch und Haus wurden aus Holz gemacht. Vida Gheza hat sich für seine Bildhauerarbeiten, zu denen er mit Vorliebe Eichenholz verwendet, aus dem Jahrhunderte währenden Kampf der Bauern, aus der Folklore und aus dem Kampf für nationale Unabhängigkeit inspiriert. Das Denkmal von Moisei umfasst zwölf Standbilder aus Eichenholz rings um einen niedrigen Tisch.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 79, S. 224 – 225)

Seite Bildunterschrift
 
224 Ohne Titel
nach oben nach oben